Türme und Festungsanlagen auf Formentera

Formentera war zu dieser Zeit eine Insel, die sehr häufig von Piratenüberfällen und Plünderungen heimgesucht wurde. Sie verfügte daher über ein wertvolles System von Befestigungsanlagen und Wehrtürmen, die entlang der Küste verteilt waren. 

Die Überreste des Castellum von Can Blai sind eine der ältesten. Es handelt sich um die Überreste einer alten Festung aus der spätrömischen Zeit, die sich zwischen Sant Ferran und Es Caló befindet. Dieses antike, quadratische Kastell mit einem Turm an jeder Ecke und einem weiteren am Eingang stammt aus dem 4. Jahrhundert und ähnelt anderen römischen Verteidigungsanlagen in Grenzgebieten jener Zeit. Es macht jedoch den Anschein, als ob sie nie benutzt worden wäre.

Später, im 18. Jahrhundert, wurden mehrere Wehrtürme zum Schutz der Insel vor Piratenangriffen aus Nordafrika errichtet, deren Überreste noch heute besichtigt werden können. Diese Türme wurden an strategisch wichtigen Punkten aufgestellt, um das Meer zu überwachen, und kommunizierten untereinander durch Rauchsignale.

Zu den herausragendsten gehört der Turm von Punta Prima in der Nähe von Es Pujols, von dem aus man einen beeindruckenden Blick auf Ibiza und die Steilküste von La Mola hat. Der Turm Pi des Català in der Nähe des Strandes Migjorn ist einzigartig, da er der einzige Turm auf Formentera ist, der von innen besichtigt werden kann.

Im Süden, auf der Steilküste des Cap de Barbaria, befindet sich der Turm von Garroveret, von dem aus mögliche Seebedrohungen aus dem Osten überwacht wurden. Der Turm von sa Gavina in der Nähe von Can Marroig schließlich schützte die westliche Einfahrt zum Hafen von La Savina.